Hochwasser 2024 in Lomnitz

Liebe Gäste und Freunde von Schloss Lomnitz!

Heute, vier Tage nach dem schrecklichen Hochwasser haben sich die Anspannung und der Stress bei uns allen hier in Lomnitz etwas gelegt. Die Sonne scheint und wir haben nach der Inspektion der groben Schäden eine ersten Überblick gewonnen, um Ihnen einige Informationen übermitteln zu können. Dieses Hochwasser hat zumindest bei uns in Lomnitz an Gewalt und Zerstörungskraft das sogenannte Jahrhunderthochwasser von 1997 und auch die späteren Hochwasser leider bei weitem übertroffen. Glücklicherweise haben die Erbauer von Schloss Lomnitz vor Jahrhunderten schon sichere Plätze für das Große und das Kleine Schloss ausgewählt. Auch der Gutshof, der sich eigentlich in der besonders gefährdeten Auenfläche an der Mündung der Flüsse Lomnitz/Łomnica und Bober/Bobr befindet liegt anscheinend auf einer kaum wahrnehmbaren Erhöhung, die die Gebäude vor Schlimmeren bewahrt hat. Aber dennoch konnten die  Wassermaßen, mit ihrer unglaublichen Zerstörungskraft nur dank der schon vor einigen Jahren rekonstruierten alten Natursteinmauern zurückgehalten werden. Der untere Park dagegen mit seinen Spazierwegen, neugepflanzten Bäumen und Ziersträuchern bietet ein Bild der totalen Verwüstung. Schlammmassen und Unrat vervollständigen diesen traurigen Eindruck. Dennoch sind wir sehr dankbar und erleichtert, dass außer aufsteigendem Grundwasser vor allem im Inspektorhaus im Gutshof und bei den technischen Installationen in der Gastronomie des Restaurants bisher keine größeren sichtbaren Schäden entdeckt wurden. Es ist fast ein Wunder, dass schon am Dienstag, also nur einem Tag nach dem Hochwasser, unsere treuen Gäste die schöne Gartenanlage vor dem Kleinen Schloss auf der Restaurantterrasse wieder genießen konnten. Inzwischen funktionieren auch der Gutshof, die Läden und das Hotel bis auf ein Gästezimmer im Inspektorhaus, wie immer, nur ist leider unsere treue, engagierte Belegschaft strak reduziert, da einige Mitarbeiter in ihren Häusern und Wohnungen schreckliche Hochwasserschäden erlitten haben und nun erst einmal eine Notrenovierung durchführen müssen. Wir haben versucht, uns gegenseitig so gut wie nur möglich in diesen schweren Stunden zu unterstützen. Überhaupt war die schon fast wundersame Rettung des Gutshofes nur deshalb möglich, weil Freunde und vor allem die Mitarbeiter selbst in diesen schweren Momenten mit angepackt haben und zum Teil mit bloßen Händen ohne technische Hilfe immer noch mehr Sandsäcke im strömenden Regen gefüllt und aufgestapelt haben. Eine Hilfe von außen hatten wir leider nicht. Als fast schon alles verloren schien, weil das Wasser immer noch weiter stieg, kamen als rettende Engel 6 Männer der freiwilligen Feuerwehr aus Buchwald/Bukowiec, die uns ihre letzten 16 Säcke zur Verfügung stellten, um damit die Schutzwälle noch etwas mehr zu erhöhen und so die Katastrophe verhinderten. Dafür sind wir Ihnen sehr dankbar. Sehr berührend war auch das Engagement von Mitarbeitern, die trotzt fortgeschrittenes Alters sich nicht zu schade waren unermüdlich das immer stärker austretende Grundwasser mit Kehrschaufeln und Eimern abzuschöpfen. Knie und Rücken schmerzen uns bis heute, aber dank einer herbeigeschafften genialen Pumpe wurde auch dieses an Sisyphus erinnernde Problem gelöst und das Restaurant „Alter Stall“ im Gutshof wurde vor der Überflutung gerettet. 48 Stunden des Kampfes gegen die Wasserfluten haben sich zum Glück letztendlich doch sehr gelohnt. Schloss Lomnitz mit seinen schon über 30-jährigen jüngeren neuen Geschichte hat sich somit in einer Stunde der großen Bedrohung wieder einmal als ein Ort gezeigt, an dem viele Menschen gemeinsam mit Enthusiasmus, Respekt und in großer Solidarität für ihren gemeinsamen Traum eines Ortes voller Schönheit, Harmonie, Geschichte und Inspiration für eine weitere positive Entwicklung ihrer Region engagieren. Darüber sind wir trotz aller momentanen Einschränkungen und Probleme sehr glücklich. Nun hoffen wir sehr, dass bald schon wieder viele Spaziergänger und Besucher durch den in ein schon bald in herbstlicher Laubfärbung geschmückten Park flanieren können und im Hotel, den Restaurants, im Museum, im Bethaus und den Läden im Gutshof hoffentlich schöne Momente erleben werden. Die Zufahrten nach Hirschberg/Jelenia Gora und zum Schloss sind alle wieder befahrbar. Vielleicht haben Sie ja Lust uns zu unserem diesjährigen Erntedankmarkt am 12.-13. Oktober einen Besuch abzustatten? Die schönste Jahreszeit im Riesengebirge, der goldene Herbst mit dem an „indian summer“ erinnernden leuchtenden Berghängen steht uns ja erst noch bevor. Eine Zeit, in der ein Kurzurlaub im Hirschberger Tal und Riesengebirge ganz besonders zu empfehlen ist. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Wer einen Beitrag zur Wiederherstellung der Parkanlage vom Schloss Lomnitz leisten möchte, kann dies sehr gerne über das Spendenkonto des Vereins zur Pflege Schlesischer Kunst u. Kultur e.V. (VSK) machen, der die Wiederaufbauarbeiten unterstützt. Bankverbindung: Verein  zur Pflege Schlesischer Kunst u. Kultur, IBAN: DE 27 8505 0100 0015 0041 63, Verwendungszweck: Hochwasser Schloss Lomnitz (bitte unbedingt dazu schreiben). Der VSK ist in Deutschland als gemeinnützig registriert und kann Spendenquittungen für steuerliche Abschreibungen ausstellen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vielen Dank und herzliche Grüße Ihre Elisabeth v. Küster und das Schloss Lomnitz Team


Film - Schloss und Gut Lomnitz – Hochwasser ein Tag nach dem Höhepunkt <<<https://www.youtube.com/watch?v=ZxpsDOrHBmg