Liebe Gäste und
Freunde von Schloss Lomnitz!
Heute, vier Tage
nach dem schrecklichen Hochwasser haben sich die Anspannung und der Stress bei
uns allen hier in Lomnitz etwas gelegt. Die Sonne scheint und wir haben nach
der Inspektion der groben Schäden eine ersten Überblick gewonnen, um Ihnen
einige Informationen übermitteln zu können. Dieses Hochwasser hat zumindest bei
uns in Lomnitz an Gewalt und Zerstörungskraft das sogenannte
Jahrhunderthochwasser von 1997 und auch die späteren Hochwasser leider bei
weitem übertroffen. Glücklicherweise haben die Erbauer von Schloss Lomnitz vor
Jahrhunderten schon sichere Plätze für das Große und das Kleine Schloss
ausgewählt. Auch der Gutshof, der sich eigentlich in der besonders gefährdeten
Auenfläche an der Mündung der Flüsse Lomnitz/Łomnica und Bober/Bobr befindet
liegt anscheinend auf einer kaum wahrnehmbaren Erhöhung, die die Gebäude vor
Schlimmeren bewahrt hat. Aber dennoch konnten die Wassermaßen, mit ihrer unglaublichen
Zerstörungskraft nur dank der schon vor einigen Jahren rekonstruierten alten
Natursteinmauern zurückgehalten werden. Der untere Park dagegen mit seinen
Spazierwegen, neugepflanzten Bäumen und Ziersträuchern bietet ein Bild der
totalen Verwüstung. Schlammmassen und Unrat vervollständigen diesen traurigen
Eindruck. Dennoch sind wir sehr dankbar und erleichtert, dass außer
aufsteigendem Grundwasser vor allem im Inspektorhaus im Gutshof und bei den
technischen Installationen in der Gastronomie des Restaurants bisher keine
größeren sichtbaren Schäden entdeckt wurden. Es ist fast ein Wunder, dass schon
am Dienstag, also nur einem Tag nach dem Hochwasser, unsere treuen Gäste die
schöne Gartenanlage vor dem Kleinen Schloss auf der Restaurantterrasse wieder
genießen konnten. Inzwischen funktionieren auch der Gutshof, die Läden und das
Hotel bis auf ein Gästezimmer im Inspektorhaus, wie immer, nur ist leider
unsere treue, engagierte Belegschaft strak reduziert, da einige Mitarbeiter in
ihren Häusern und Wohnungen schreckliche Hochwasserschäden erlitten haben und
nun erst einmal eine Notrenovierung durchführen müssen. Wir haben versucht, uns
gegenseitig so gut wie nur möglich in diesen schweren Stunden zu unterstützen.
Überhaupt war die schon fast wundersame Rettung des Gutshofes nur deshalb
möglich, weil Freunde und vor allem die Mitarbeiter selbst in diesen schweren
Momenten mit angepackt haben und zum Teil mit bloßen Händen ohne technische
Hilfe immer noch mehr Sandsäcke im strömenden Regen gefüllt und aufgestapelt
haben. Eine Hilfe von außen hatten wir leider nicht. Als fast schon alles
verloren schien, weil das Wasser immer noch weiter stieg, kamen als rettende
Engel 6 Männer der freiwilligen Feuerwehr aus Buchwald/Bukowiec, die uns ihre
letzten 16 Säcke zur Verfügung stellten, um damit die Schutzwälle noch etwas
mehr zu erhöhen und so die Katastrophe verhinderten. Dafür sind wir Ihnen sehr
dankbar. Sehr berührend war auch das Engagement von Mitarbeitern, die trotzt
fortgeschrittenes Alters sich nicht zu schade waren unermüdlich das immer
stärker austretende Grundwasser mit Kehrschaufeln und Eimern abzuschöpfen. Knie
und Rücken schmerzen uns bis heute, aber dank einer herbeigeschafften genialen
Pumpe wurde auch dieses an Sisyphus erinnernde Problem gelöst und das
Restaurant „Alter Stall“ im Gutshof wurde vor der Überflutung gerettet. 48
Stunden des Kampfes gegen die Wasserfluten haben sich zum Glück letztendlich
doch sehr gelohnt. Schloss Lomnitz mit seinen schon über 30-jährigen jüngeren
neuen Geschichte hat sich somit in einer Stunde der großen Bedrohung wieder
einmal als ein Ort gezeigt, an dem viele Menschen gemeinsam mit Enthusiasmus,
Respekt und in großer Solidarität für ihren gemeinsamen Traum eines Ortes
voller Schönheit, Harmonie, Geschichte und Inspiration für eine weitere
positive Entwicklung ihrer Region engagieren. Darüber sind wir trotz aller
momentanen Einschränkungen und Probleme sehr glücklich. Nun hoffen wir sehr,
dass bald schon wieder viele Spaziergänger und Besucher durch den in ein schon
bald in herbstlicher Laubfärbung geschmückten Park flanieren können und im
Hotel, den Restaurants, im Museum, im Bethaus und den Läden im Gutshof
hoffentlich schöne Momente erleben werden. Die Zufahrten nach
Hirschberg/Jelenia Gora und zum Schloss sind alle wieder befahrbar. Vielleicht
haben Sie ja Lust uns zu unserem diesjährigen Erntedankmarkt am 12.-13. Oktober
einen Besuch abzustatten? Die schönste Jahreszeit im Riesengebirge, der goldene
Herbst mit dem an „indian summer“ erinnernden leuchtenden Berghängen steht uns
ja erst noch bevor. Eine Zeit, in der ein Kurzurlaub im Hirschberger Tal und
Riesengebirge ganz besonders zu empfehlen ist. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Wer einen Beitrag zur Wiederherstellung der Parkanlage vom Schloss Lomnitz
leisten möchte, kann dies sehr gerne über das Spendenkonto des Vereins zur
Pflege Schlesischer Kunst u. Kultur e.V. (VSK) machen, der die
Wiederaufbauarbeiten unterstützt. Bankverbindung: Verein zur Pflege Schlesischer Kunst u. Kultur,
IBAN: DE 27 8505 0100 0015 0041 63, Verwendungszweck: Hochwasser Schloss
Lomnitz (bitte unbedingt dazu schreiben). Der VSK ist in Deutschland als
gemeinnützig registriert und kann Spendenquittungen für steuerliche
Abschreibungen ausstellen.
Wir freuen uns
auf Ihren Besuch!
Vielen Dank und
herzliche Grüße Ihre Elisabeth v. Küster und das Schloss Lomnitz Team
Film - Schloss
und Gut Lomnitz – Hochwasser ein Tag nach dem Höhepunkt <<<https://www.youtube.com/watch?v=ZxpsDOrHBmg